Mit zunehmendem Automatisierungsgrad der Mobilität steigen die Anforderungen an die eingesetzten Sensoren und ihre Anzahl im Fahrzeug. Dies steht teilweise im Widerspruch zum Fahrzeugdesign. Diese Konkurrenzsituation wird sich mit zunehmender Elektrifizierung und Automatisierung weiter verstärken. Durch die Elektrifizierung wird die Frontabdeckung als neue, prägnante Fläche zur Verfügung stehen und die traditionelle Sensorplatzierung hinter dem Kühlergrill auf den Prüfstand gestellt.
Teilautonomes und autonomes Fahren benötigt mehr und unterschiedliche Sensoren wie Lidar, Radar, Ultraschall und Kameras, um eine bestmögliche Leistung unabhängig von Störeinflüssen zu gewährleisten – die Umgebung muss dafür möglichst schnell und sicher erfasst werden. Des Weiteren müssen die Sensorfelder kongruent sein, um Datenfusion zu ermöglichen.
Hier kommen die Frontscheinwerfer ins Spiel: Sie nehmen bei der Integration der Sensoren eine strategische Rolle ein. Kameras und Lidar, die im optisch sichtbaren oder nahen Infrarotbereich (NIR) arbeiten, lassen sich hervorragend im Scheinwerfer unterbringen und sind vor Umwelteinflüssen geschützt.
Das Smart Headlight-Projekt, das Forschende unterschiedlicher Disziplinen zusammenführt, adressiert zentrale Fragen zur Machbarkeit einer koaxialen Integration von Radar und Lidar. Dabei berücksichtigt es die Beleuchtungsfunktion, den Messbereich, die Störsicherheit, das Sichtfeld, die Temperaturentwicklung sowie die Verschmutzung.