Stand der Technik im Werkzeug- und Formenbau ist die manuelle Politur mit Bearbeitungszeiten von häufig über 10 min/cm². Daher besteht besonders in dieser Branche ein großer Bedarf an automatisierten Polierverfahren für komplex geformte 3D-Oberflächen. Die geforderte Rauheit liegt vielfach im Bereich von Ra = 0,05 bis 0,3 μm.
An den Werkzeugstählen 1.2343, 1.2311, 1.2379 und 1.3207 können z. B. gefräste und erodierte Oberflächen mit einer Rauheit von Ra = 1 bis 4 μm durch Laserpolieren auf eine Rauheit von Ra = 0,05 bis 0,2 μm geglättet werden. Die Flächenrate liegt hier bei ca. 1 cm²/min, kann aber durch werkstoffangepasste Intensitätsverteilungen auf bis zu 10 cm²/min gesteigert werden. Spritzgieß- und Prägewerkzeuge mit laserpolierten Oberflächen weisen vergleichbare Standzeiten wie manuell polierte Werkzeuge auf.
Darüber hinaus kann durch eine Modulation der Verfahrensparameter der Glanzgrad auf Werkzeugoberflächen mit hoher örtlicher Auflösung (150 μm) eingestellt werden, wodurch auch Zwei- und Mehrglanzeffekte möglich sind. In Ledernarbungen werden beispielsweise nur die Vertiefungen der Narbung im Werkzeug poliert, die Stege bleiben unbearbeitet.