Eine weitere Möglichkeit zur Erzeugung von biokompatiblen (Mikro-) Strukturen mit gezielten mechanischen Eigenschaften ist die Mehr-Photonen-Polymerisation (MPP). Dies ist ein hochauflösender 3D-Druckprozess, mit dem Monomere ebenso wie Proteine sowohl mit als auch ohne Initiator polymerisiert werden. Dabei wird mit hochfokussierter, ultrakurz gepulster Laserstrahlung gearbeitet, was zu einem nichtlinearen Absorptionsprozess in einem hochlokalisierten Volumenpixel (Voxel) führt. Die Auflösung der erzeugten Strukturen liegt im Sub-Mikrometerbereich.
Im Gegensatz zu Prozessen, die auf linearer Absorption basieren, wird hier nur das Fokusvolumen beeinflusst. Dadurch ergeben sich neue Prozessmöglichkeiten wie die Erzeugung von Mikrostrukturen in geschlossenen Systemen, beispielsweise in Mikrofluidikbauteilen. Die hohe Auflösung bedingt allerdings auch eine geringe Prozessgeschwindigkeit. Am Fraunhofer ILT werden Mehr- und Ein-Photonen-Prozesse kombiniert, um die Vorteile beider Verfahren zu nutzen und deren Nachteile zu kompensieren.