Die opto-mechanische Integration erfolgt über kompakte, robuste Messköpfe, die über Lichtwellenleiter mit bis zu 50 m Länge mit der interferometrischen Auswerteeinheit verbunden sind. Die Messstrahlung wird vom Messkopf in Richtung Objektoberfläche gestrahlt und von dort in Richtung des Messkopfs zurückgestreut. Diese bidirektionale (kurz: bd) Strahlführung erfordert nur wenig Platz für die Integration der Sensoren in Anlagen und Fertigungslinien. In Laserbearbeitungsanlagen sind entsprechende Sensoren vorteilhaft, da ihre Messstrahlung der Bearbeitungsstrahlung koaxial überlagert und über eine prozessseitig bereits vorhandene Fokussieroptik geführt werden kann, sodass unmittelbar am Bearbeitungsort Abstandsmessungen möglich sind.
Durch Bewegungen des Messobjekts oder eine Messstrahlablenkung z. B. mittels Scannerspiegel können aus 1D-Abstandsmessungen Geometriemerkmale wie Stufenhöhen, Lochtiefen, Einschweißtiefen, Oberflächentopographien aber auch ortsaufgelöste Schichtdicken- und 3D-Tomographieaufnahmen erzeugt werden. Dabei wird die Messsignalqualität weder bei Messungen an glühenden Objekten (z. B. Glas, Metall) noch durch Laserbearbeitungsstrahlung oder -plasmen (etwa beim Laserschweißen) noch durch eingebrachtes Metallpulver (z. B. beim Laserauftragschweißen) signifikant gestört.
Die absolut messenden interferometrischen Sensoren des Fraunhofer ILT können je Gerät mit voneinander unabhängigen Messköpfen für bis zu vier Messstellen ausgestattet werden. In einem Zeitmultiplexverfahren wird die nutzbare Messfrequenz von beispielsweise 80 kHz (»bd-1«) z. B. auf zwei Messstellen mit je 40 kHz (»bd-2«) oder auf vier Messstellen mit jeweils 20 kHz (»bd-4«) aufgeteilt. Neben gleichmäßigen Aufteilungen der Messfrequenz sind auch asymmetrische Aufteilungen realisierbar wie 90 Prozent der Messungen an Messstelle 1 und 10 Prozent an Messstelle 2. Das reduziert die Gesamtkosten für Sensoranordnungen, die mehrere Messstellen erfordern, signifikant um etwa zwei Drittel.