Durch Laserauftragschweißen können Bauteile hochwertig mit einer Vielzahl von Materialien beschichtet werden. Allerdings ist das Verfahren für große Bauteile zu langsam. Im Verschleiß- und Korrosionsschutz konnte es sich daher bislang nur vereinzelt durchsetzen. Ein weiterer Nachteil des Verfahrens besteht im vergleichsweise hohen Wärmeeintrag in das Bauteil: Die Oberfläche wird lokal aufgeschmolzen während der pulverförmige Zusatzwerkstoff mit einer Zufuhrdüse in das Schmelzbad befördert wird.
Beim EHLA-Verfahren schmilzt der Laser die Pulverpartikel bereits oberhalb des Schmelzbades auf. Da flüssige Materialtropfen statt feste Pulverpartikel in das Schmelzbad gelangen, wird die Schicht reiner und glatter – die Rauheit wurde auf ein Zehntel des bisherigen Wertes reduziert.
Ein wesentlicher Vorteil liegt im geringen Wärmeeintrag. Reicht die Wärmeeinflusszone beim herkömmlichen Laserauftragschweißen bis in den Millimeterbereich, wird durch EHLA das Material nur im Mikrometerbereich thermisch beeinflusst. Somit ermöglicht das EHLA-Verfahren, hitzeempfindliche Komponenten zu beschichten, bei denen dies bislang aufgrund der Bildung unerwünschter, spröder Phasen nicht möglich war. So werden vollkommen neue Materialkombinationen möglich wie etwa Beschichtungen auf Aluminium- oder Gusseisenlegierungen.
Beim Laserauftragschweißen steigt die Vorschubgeschwindigkeit von 0,5 bis 2 Meter pro Minute, beim EHLA-Verfahren hingegen auf 50 bis 500 Meter pro Minute – also 100 bis 250-mal so schnell wie bisher. Auch löst das EHLA-Verfahren das Problem der geforderten Schichtdicken. Bisher waren nur Schichten mit einer typischen Dicke von 500 bis 1.000 Mikrometer möglich. Mit dem neuen EHLA-Verfahren lassen sich 25 bis 250 Mikrometer dünne Schichten herstellen.