Dazu erklärt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger:
„Energie ist der Treibstoff unserer modernen Gesellschaft. Fusion hat das Potenzial, unsere Energieversorgung zu revolutionieren, indem sie unseren Energiemix perspektivisch um eine CO2-neutrale, verlässliche und wirtschaftliche Quelle ergänzt. Sie ist die riesige Chance, all unsere Energieprobleme zu lösen. Deshalb brauchen wir jetzt mehr Ambition, um den Weg zu einem Fusionskraftwerk zu ebnen. Das Memorandum der Expertenkommission zur Laserfusion ist dazu ein wichtiger Beitrag. Es beinhaltet eine offene Analyse und wertvolle Empfehlungen. Deutschland hat bei der Zukunftsenergie Fusion viel beizutragen, insbesondere durch sein Know-how in der Lasertechnik. Wir müssen ideologiefrei und technologieoffen an das Thema herangehen. Als Bundesforschungsministerin setze ich mich dafür ein, die richtigen Rahmenbedingungen für den Fusionsstandort Deutschland zu schaffen. So wollen wir etwa die Forschungsförderung noch zielgenauer ausrichten. Damit ein Fusionskraftwerk schnellstmöglich Wirklichkeit wird.“
Der Leiter der Expertenkommission und des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik ILT Aachen Prof. Constantin Häfner ergänzt:
„Der weltweit erste Beweis der wissenschaftlichen Machbarkeit in der lasergetriebenen Trägheitsfusion im Dezember 2022 betont die Bedeutung langfristiger öffentlicher Investitionen in die Wissenschaft, ohne die wir heute diesen Durchbruch nicht erreicht hätten. Die Expertenkommission ist der Meinung, dass die Fusion eine kontinuierliche, saubere und effiziente Energieversorgung durch einen unerschöpflichen Treibstoff ermöglicht. Sie hat das Potenzial, langfristig einen bedeutenden Beitrag zur deutschen Energieversorgung zu leisten und die Resilienz des Landes durch eine vielfältige Energieversorgung zu stärken. Um die Fusionstechnologie schnellstmöglich umzusetzen, ist es entscheidend, jetzt ein Innovationsökosystem aufzubauen, in dem Industrie und öffentliche Forschung die Bedingungen finden und gestalten, um gemeinsam die Technik für ein Fusionskraftwerk zu entwickeln. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die Dynamik des Durchbruchs zu nutzen und Deutschland als innovativen und zukunftsorientierten Wirtschaftsstandort zu etablieren.“
Hintergrund
Im Dezember 2022 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) eine Expertenkommission eingesetzt, um eine Bestandsaufnahme des bislang in Deutschland noch wenig erforschten Feldes der Laserfusion vorzunehmen. Unter Leitung von Prof. Dr. Constantin Häfner, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Lasertechnik (ILT) Aachen, hat die Expertenkommission in den letzten drei Monaten ein Memorandum erarbeitet, das eine offene Analyse der Technologiereife der Laserfusion und ihrer verschiedenen Teiltechnologien sowie wertvolle Empfehlungen zum weiteren Vorgehen enthält, insbesondere mit Blick auf die Situation in Deutschland.
Die Expertenkommission setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Prof. Dr. Constantin Häfner (Fraunhofer ILT), Prof. Dr. Robert Stieglitz (KIT), Prof. Dr. Hartmut Zohm (DIPP), Dr. Neil Alexander (General Atomics), Prof. Dr. Riccardo Betti (University of Rochester), Dr. Omar Hurricane (Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) / National Ignition Facility (NIF)), Dr. Tammy Ma (Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) / National Ignition Facility (NIF)).